Freitag, 30. März 2012

Fehler erlaubt? - Nutzen aus Fehlern!


"Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen." (Maria Montessori)

Fehler sind im heutigen Leben nur schwer erlaubt. Das richtige Ergebnis zählt mehr als der Weg und die Kreativität, welche investiert wurde. Die subjektive Meinung darüber, was Effektivität bedeutet, bestimmt und normiert die Leistung der Lernenden.

 

Jedoch: Wer Fehler macht erfährt Konsequenzen. Wer Konsequenzen erfährt bekommt zusätzliche Einsichten und Antworten für weitere Lösungsstrategien. Fehler zu machen bedeutet auch Gewissheit zu bekommen. Die Ressourcen können neu eingeteilt werden, vormals eingeschlagene Wege können ausgeschlossen werden. Je früher wir Fehler machen, desto länger profitieren wir von den Konsequenzen und Verbesserungen daraus. Um es in der Sprache der Finanzierungs- und Investitionsrechnung auszudrücken, so bedeuten früher gemachte Fehler, dass der aufgezinste Ertrag und die Renditen aus den nachfolgend getroffenen Veränderungen grösser werden. - Dies scheint auch im nachfolgenden Zitat ausgedrückt zu sein:

 

"Wenn ich mein Leben noch einmal Leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe."           (Marlene Dietrich)


Erfolg zu haben bedeutet für uns Menschen, dass etwas richtig funktioniert haben muss, was immer hier "Richtig" heissen mag. Dies ist auch gut so, dass etwas korrekt und erfolgreich ist; darauf arbeiten wir hin. Echte Paradigmenwandel (vgl. Thomas S. Kuhn) und Neuerungen geschehen jedoch aus Fehler und Abweichungen heraus.


 


Was "richtig" sein soll ist aus der subjektiven Wahrnehmung des Menschen bestimmt. Deshalb mag es in manchen Situationen anmassend erscheinen, wenn das "Richtige" bestimmt wird (etwa durch die Lehrperson). Fehler ihrerseits können helfen, es besser zu machen. Fehler können herangezogen werden als Mittel und Methode im Unterrichtsgeschehen
  • Die Lernenden können z.B. eingeladen werden, den Fehler zu entdecken (ein eher kompetitives Mittel zur Steigerung der Motivation: "Suchen Sie den Fehler. ...."). 
  • Sie können eingeladen werden, Alternativen zu entwickeln und verbesserte Lösungsstrategien anzubieten
  • Fehler sind geeignet, von den Lernenden Beobachtungen einzufordern und einen Soll-Ist-Vergleich durchzuführen
  • Aus der Not des Fehlers wird damit der Nutzen des Fehlers als pädagogisches Instrumentarium; sie werden in einen anderen Zusammenhang gestellt (Reframing). 
  • Fehler können in den Lernenden Empfindungen erzeugen; die Empfindungen ihrerseits können als Mittel der Selbstwahrnehmung und der metakognitiven Herangehensweise in kreativer Art (z.B. durch Zeichnung oder Malen) vom Schüler ausgedrückt und dargestellt werden. - Fehler werden dahingehend instrumentalisiert, indem sie emotionale Bezüge herstellen und damit reizen und provozieren.
  • Fehler als Methode eingesetzt sind in der Lage über die Emotion und über den Einbezug der Sinne Sachverhalte im Gedächtnis zu verankern.


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