Mittwoch, 2. November 2011

Statistische Hintergründe zum Berufsbildungssystem in der Schweiz

Einleitend einige Überblicke über das schweizerische Berufsbildungssystem. Sie zeigen Zahlen, Fakten und graphische Darstellungen vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) aus dem Jahr 2011. - Nachfolgend sei ein Überblick gegeben über das Bildungssystem in der Schweiz und seine Durchlässigkeit. Unser Fokus im Blog richtet sich vor allem auf die "Berufliche Grundbildung"; sie ist Dreh- und Angelpunkt der weiteren Ausführungen.

Berufsbildungssystem Schweiz
(Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)


A) Duale Berufsbildung ist in der Schweiz vorrangig in der Deutschschweiz beheimatet
Die berufliche Grundbildung basiert in der Schweiz zu grossen Teilen auf der Kombination der schulischen Ausbildung mit einer an der Praxis orientierten betrieblichen Ausbildung - die Betriebslehre. - Je nach Region in der Schweiz sind die Akzente auf die duale Berufsbildung unterschiedlich. Während in der Deutschschweiz die Lernenden ihre Berufslehre zu rund 87% in Kombination mit einer Lehre in einem Betrieb absolvieren, liegt dieser Anteil in der französisch-sprachigen Schweiz nur noch bei rund 72% (italienische Schweiz: ca. 76%). Wir erkennen somit eine stärkere Betonung der dualen Berufsbildung in der Deutschschweiz.

 (Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)


B) Berufsbildung im Vergleich zu allgemein-bildenden Schulen rund 3x so gross
Aus der nachfolgenden Abbildung wird erkennbar, dass die Anteile der Berufsbildung am Gesamttotal der Abschlussquoten auf der Sekundarstufe II in den vergangenen Jahren annähernd konstant geblieben sind und im Vergleich zu den allgemein-bildenden Schulen rund 3x so gross waren und nach wie vor sind.

(Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)


C) Die mit Abstand meisten Auszubildenden treten in eine kaufmännischen Berufsrichtung ein
Im Jahr 2009 konnte die kaufmännische Berufslehre den grössten Anteil Neueintritte aufweisen, gefolgt vom Detailhandel und der Handelsmittelschule. Hinweis: Dabei ist noch nichts darüber ausgesagt, ob diese Lehrstellen / Berufe von den Schülern auch tatsächlich am meisten gewünscht wurden oder bei den Lehrbetrieben am meisten offen standen. Das Problem des Mismatch zwischen Lehrstellennachfrage und Lehrstellenangebot kann hier noch nicht gezeigt werden. Lediglich eine Aussage, in welcher Richtung das Schwergewicht volkswirtschaftlichen Handelns liegt, kann aufgezeigt werden.  

(Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)


D) Die Bedeutung der Berufsmatura wuchs nach 1994 exponential
Der Bedarf nach einer vermehrten Durchlässigkeit von der beruflichen Grundbildung hin zu weiterführenden akademisch orientierten Berufsrichtungen zeigt sich darin, dass nach 1994 die Bedeutung der Berufsmatura exponential in die Höhe schoss. Die Berufsmatura verbindet berufliche Praxis mit höheren bis hohen theoretischen Ansprüchen und dient als Sprungbrett ins Hochschulstudium. - Die Beobachtung, dass vermehrt männliche Schüler die Berufsmatura nachfragten, dürfte von dem Umstand herrühren, dass Frauen bereits im Vorfeld vermehrt in die gymnasiale Maturität strömen.

 (Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)


E) Nach wie vor ist die BMS mehrheitlich in die berufliche Grundbildung integriert 
Anschliessend eine Übersicht über die Ausgestaltung der eigenen Berufsmatura-Laufbahn. Hier zeigt sich doch deutlich ein Trend hin zu einer Absolvierung nach der beruflichen Grundbildung. Dies gibt Auskunft darüber, dass die Lehrbetriebe in den Jahren der praktischen Berufsausbildung ihre Schüler doch noch konzentriert bei sich sehen.

(Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie)

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