Freitag, 10. Februar 2012

Kaufmännischen Ausbildung im Wandel

In komplexen Zusammenhängen zu denken ist ein vorrangiges Anliegen des BBT in der Schweiz. Damit drückt sich das Bestreben nach einer handlungsorientierten Ausrichtung der beruflichen Grundbildung für kaufmännisch orientierte Lernende aus, wobei sehr zentral die Fachkompetenz, die Methodenkompetenz sowie die Sozial- & Selbstkompetenz geschuldet werden sollen. Ein Element zur Umsetzung dieser Kompetenzfelder drückt sich in den Angeboten des V&V (Vertiefen und Vernetzen), der SA (Selbständige Arbeit) sowie der ÜfK (Überfachliche Kompetenzen) aus. Im "Bildungsplan für die betrieblich organisierte Grundbildung Kauffrau / Kaufmann EFZ"  (S. 15, 23.09.2011) heisst es:

"2.2 Lerngefäss „Vertiefen und Vernetzen“ (V&V) und Selbständige Arbeit (SA)
Die Arbeitswelt verlangt ein verstärktes prozessorientiertes und bereichsübergreifendes Denken und Handeln. Deshalb sollen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen (wie effizientes und systematisches Arbeiten, vernetztes Denken und Handeln, wirksames Präsentieren, Lernfähigkeit, etc.) während der Grundbildung gefördert werden. Diese Kompetenzen sind in allen drei Lernorten gezielt zu fördern. In der Berufsfachschule eignet sich dazu insbesondere das Lerngefäss Vertiefen und Vernetzen (V&V).
V&V bietet ein Lern-, Arbeits- und Beurteilungsgefäss, das die ganzheitliche, problem- und handlungsorientierte Arbeitsweise der Lernenden fördert. Im Verlauf der Ausbildung sind drei V&V-Module durchzuführen. Ein V&V-Modul soll den folgenden Kriterien gerecht werden: Die leitende Problemstellung ist komplex, Leistungsziele aus W&G, IKA und der Standardsprache werden vertieft und unterrichtsbereichsübergreifend vernetzt; es werden betriebswirtschaftliche Prozesse abgebildet; der Aufbau von Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen wird unter-stützt; ein Modul hat exemplarischen Charakter und ist nicht auf die primäre Anwendbarkeit im Betrieb ausgerichtet.
Das gesamte Lerngefäss, inklusive Selbstständige Arbeit, umfasst 120 Lektionen. V&V im engeren Sinn wird gesamthaft ca. 80 Lektionen zugeordnet. Einzelheiten zum Lerngefäss V&V und Selbständige Arbeit werden in einer Ausführungsbestimmung geregelt.
2.3 Lerngefäss „Überfachliche Kompetenzen“ (ÜfK)
An der Berufsfachschule besteht ein Lerngefäss „Überfachliche Kompetenzen“ im Umfang von 40 Lektionen im ersten Ausbildungsjahr. Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen werden kontinuierlich von Anbeginn der Ausbildung gefördert, sei dies in den fachlichen Unterrichtsbereichen (W&G; IKA; Sprachen; Sport) oder in den Lerngefässen „überfachliche Kompetenzen“ und „Vertiefen & Vernetzen und Selbständige Arbeit“."

Vernetztes Denken, das Denken in Zusammenhängen sowie die zielgenaue Anwendung der Sozial- und Selbstkompetenz finden über den normalen Fächerkanon der Schulstunde hinaus gezielt in dafür vorgesehene Zeitfenster statt (vgl. Lektionentafel). Für das vernetzte Denken und die SA sind in der Summe über die drei Lehrjahre 120 Stunden vorgesehen, für die ÜfK sind hier 40 Stunden vorgesehen.

 


Was der neueste Bildungsplan unter den Kompetenzen versteht, wird in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst. Bzgl. der Fachkompetenz gibt es hierbei eine klare Zielvorstellung, was damit relativ wenig Spielraum für weitere Exkursionen im Unterricht zulässt.










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